Young Pigeon Disease Syndrome (YPDS), Herpes-, Circo-, Adenovirus
Blut (in EDTA oder auf sterilem Tupfer aufgetropft) kombiniert mit einem Kloakentupfer, Gewebe
ab Posteingang 1-3 Tage
Die Jungtaubenkrankheit tritt überwiegend in Brieftaubenbeständen, seltener bei Rassetauben, auf und führt zu hohen Sterblichkeitsraten bei Jungtauben im Alter zwischen 4 und 12 Wochen. Betroffene Tiere zeigen sehr unterschiedliche Krankheitsbilder wie z.B. Appetitlosigkeit, Durchfall, Lethargie, Gefiedersträube, Erbrechen bis hin zu zentral-nervösen Störungen.
Dem Ausbruch der Erkrankung geht eine Infektion mit dem Tauben-Circovirus voran, welches unter Stresssituationen wie z.B. sommerlichen Temperaturen, Überbesetzung der Schläge, langen Transporten oder der Jungtaubenreise reaktiviert wird. Die damit einhergehenden schweren Schädigungen des Immunsystems führen im weiteren Verlauf der Erkrankung zu der oben genannten unspezifischen Symptomatik, die auf Sekundärinfektionen mit verschiedenen Erregern wie Bakterien, Pilzen und Parasiten zurückzuführen ist. Hauptsächlich sind dies E. coli, Staphylokokken, Streptokokken und Salmonellen, aber auch Aspergillen und andere.
Vermutlich übertragen infizierte Alttauben das Circovirus über Kot, Federstaub und Kropfmilch auf die Jungtiere. Eine ursächliche Beteiligung von Adenoviren und/oder Herpesviren an der Jungtaubenkrankheit ist nicht auszuschließen.
Alle neu in den Bestand aufgenommenen Vögel sollten auf bereits bestehende Infektionen untersucht werden.